Ist der Vermögensaufbau mit Aktien und ETF wirklich so einfach?

19. Juni 2023 in Investmentfonds, Vermögensanlage

Seit Jahren wird in allen Medien Land auf Land ab eine Meinung propagiert.
Wer sein Geld in Aktien und ETF anlegt, betreibt den perfekten – geradezu alternativlosen – Vermögensaufbau.
Ob für die Rente oder die Verwirklichung eines lang gehegten Traums.

Dabei ist es sehr interessant zu beobachten, aus welchen Richtungen diese Aussagen kommen.
Leider sind es nicht ausschließlich Fachleute, die sich entsprechend äußern. Seit langer Zeit wird man mit dieser Aussage auch von Menschen konfrontiert, die keinerlei Erfahrung mit Wirtschaft und Märkten haben, jedoch gerne die frohe Botschaft der ETF-Anlage verbreiten, damit Sie sich en vogue präsentieren können.

Jedoch sind auch die Aussagen der Fachleute nicht ganz ungefährlich. Mit dem Boom der Podcasts sind auch die Finanzpodcasts wie Pilze aus dem Boden geschossen. Dort beteuert man gebetsmühlenartig, dass man natürlich keine Empfehlung gebe, um im nächsten Satz genau das zu tun. Das ist in den weit überwiegenden Fällen kein fachliches Problem. Ganz im Gegenteil. Viele Podcaster, YouTuber und Schreiber – sehr häufig handelt es sich dabei um Wirtschaftsjournalisten oder (selbsternannte) Verbraucherschützer – sind sehr kompetent und haben tiefgehende Kenntnisse. Aber genau hier liegt das Problem: Die Kompetenz verleitet die Rezipienten dazu, den Hinweis, man mache natürlich keine Anlageberatung, geflissentlich überhören und die Informationen als Handlungsanweisungen umzusetzen. Das ist ungleich gefährlicher, wenn es sich dabei nicht um ETF, sondern um Einzelaktien handelt. Insbesondere dann, wenn es sich um hochspekulative Aktien handelt, die neben sehr großen Chancen auf Kursgewinne auch erhebliche Risiken bergen. Gleiches gilt auch für YouTube Chanels, Zeitungen und Zeitschriften.

Jetzt könnte man einwenden, dass finanzielle Bildung in Deutschland bitter notwendig ist und Hilfe zur Hilfe zu begrüßen ist. Das ist jedoch zu einfach.
Stellen Sie sich bitte einmal vor, dass in Ihrer Wohnung die Elektrik neu gemacht werden muss.
Da Sie selbst kein Elektriker sind, hören sich jetzt einige Elektrikerpodcasts an, sehen YouTube Videos und lesen von Fachjournalisten verfasste Artikel in Zeitungen und Zeitschriften.
Überall macht man Ihnen klar, dass Elektrik ganz einfach ist. Und natürlich sagt man Ihnen auch, dass es sich nicht um eine Empfehlung oder Handlungsanweisung handelt.
Aber diesen Hinweis haben Sie ausgeblendet. Es ist ja alles so einfach.
Es passiert, was passieren muss. Sie verlegen die Elektrik selbst, schalten den Schalter ein und es passiert nichts. Oder viel schlimmer, ein Familienangehöriger erleidet einen tödlichen Stromschlag. Wer haftet jetzt? Der Podcaster und der YouTuber jedenfalls nicht.
Das gleiche Thema haben Sie, abgesehen vom tödlichen Stromschlag, auch dann, wenn Sie die „Empfehlungen“ der Finanz Podcaster, YouTuber und Schreiber folgen.
Niemand haftet für Ihr Tun, niemand hilft Ihnen, wenn das ach so großartige Investment nicht läuft und natürlich beantwortet Ihnen auch niemand Fragen, die sich unweigerlich während der Anlagedauer ergeben.

Nicht ohne Grund ist in Deutschland gesetzlich geregelt, wer zu Finanzanlagen beraten darf. Diese Menschen oder Institutionen müssen Fachwissen, persönliche Eignung, geordnete finanzielle Verhältnisse und eine Versicherung für Fehlberatungen nachweisen. In bestimmten Bereichen müssen zudem jährliche Pflichtfortbildungen absolviert und nachgewiesen werden.
Diese Personen sind verpflichtet, Kenntnisse, Erfahrungen, Ziele, Einkommen und Vermögen der potenziellen Anleger genau zu hinterfragen, die Empfehlung muss anlage- und anlegergerecht sein, dokumentiert werden und die Haftung für die bedarfsgerechte Empfehlung übernommen werden.

Natürlich darf jeder Erwachsene selbst entscheiden, ob er als Laie die Hauselektrik selbst verlegt oder doch lieber eine Fachunternehmen beauftragt.
Bei Finanzanlagen gilt das gleiche.
Die Entscheidung kann und wird nachweislich jedoch dadurch beeinflusst, wenn man indirekt sagt, dass schlaue Menschen ihre Finanzen ganz allein regeln können und keine Beratung bei der Geldanlage benötigen.

Der Hang zur Selbstüberschätzung ist leider weit verbreitet. Bei den ersten Problemen kommen dann aber doch Zweifel.  Und auch, wenn man mit dem Megafon ausruft, man solle immer langfristig denken und Kurseinbrüche kein Problem sind, zeigt sich in der Realität, dass Menschen nun mal irrational handeln, wenn Ihnen niemand fachlich zu Seite steht. Da kommt das gesunde Halbwissen schnell an seine Grenzen.

Wie kam es eigentlich zu diesem Boom?
Es ist unstrittig und statistisch bewiesen, dass ein Investment in einen breit gestreuten Korb von Aktien langfristig Gewinne bringt, die über der Inflationsrate liegen.
Gerne werden dann ETF empfohlen, die den MSCI-World Index abbilden.
Von diesen Index hat schon fast jeder gehört, auch wenn sich die Kenntnisse zu Finanzen und Börse bisher auf das eigene Giro- und Tagesgeldkonto beschränken.
Aber ist das wirklich eine Streuung, die breit genug ist?

Der MSCI-World Index besteht lediglich aus rund 1.500 Aktien aus nur 23 Industrieländern. Weltweit existieren ca. 43.000 börsennotierte Unternehmen. Der MSCI besteht zu ca. 71% aus Aktien aus den USA. Der Tech-Sektor ist mit knapp 23% stark übergewichtet. Die im MSCI-World enthaltenen Gesellschaften gehören zur Kategorie Large- und Midcap. Smallcaps und Wachstumsmärkte sind nicht im MSCI-World enthalten.

Wer also glaubt, dass es sich dabei um eine breite Streuung handelt, sollte noch einmal genau überlegen.
Dieser Index wird nur performen, wenn – grob gesagt – Tech-Unternehmen aus den USA eine sehr gute Entwicklung nehmen.
Können Sie mit Sicherheit sagen, dass dies in den nächsten Jahrzehnten der Fall sein wird?

Wer breiter streuen will, braucht also weitere ETF oder vielleicht auch andere Anlageklassen? Aber welche Märkte, welchen Branchen, welche Anlageklassen und welche Besonderheiten sind dafür geeignet?
Wissen Sie nicht? Gut. Ich auch nicht. Aber man kann sich darüber den Kopf zerbrechen, Chancen und Risiken mit den persönlichen Zielen abgleichen und zu einer Lösung kommen, die der finanziellen Risikoneigung entsprechen.

Hören Sie gerne Finanzpodcasts, sehen Sie YouTube Videos, lesen Sie Zeitungen, Zeitschriften und Bücher. Verschaffen Sie sich Hintergrundwissen.
Aber bitte machen Sie Ihre Anlageentscheidungen nicht ohne fachliche Unterstützung.

Dieser Artikel wurde am 30.11.2024 aktualisiert

(C) netzwerk freier finanzberater Thomas Kliem GmbH & Co. KG

Die (fast) perfekte Altersvorsorge

16. September 2022 in Allgemein, Altersvorsorge, Investmentfonds

Gibt es die perfekte Altersvorsorge? Natürlich nicht!
Perfekt würde bedeuten, dass es eine Form der Altersvorsorge gibt, die für alle Menschen nur Vorteile bietet.

Was erwarten Menschen von der Altersvorsorge?

Eine nicht repräsentative Umfrage, die wir unter 120 Menschen zwischen 18 und 50 Jahren durchgeführt haben, ergab folgende Anforderungen, die mit einer Altersvorsorge verbunden werden.

  • Sicherheit
  • Flexibilität
  • Nachhaltigkeit
  • Transparenz
  • geringe Kosten
  • Inflationsausgleich
  • gute Rendite
  • staatliche Förderung

Das sind zunächst erst einmal nur Schlagworte, die es mit Leben zu füllen gilt.
Also haben wir nachgefragt.

Was bedeutet für Sie…

Sicherheit
Die Meisten Befragten verbinden mit dem Wort Sicherheit eine gewisse garantierte Summe, die am Ende der Vertragsdauer zur Verfügung stehen wird. Auch die Solvenz des Anbieters ist ein wichtiges Kriterium für die Befragte, die Sicherheit als Anforderung nannten.

Flexibilität
Wenig überraschend ist der Punkt wichtiger, je jünger die von uns befragten Menschen waren.
Aber auch Menschen im reiferen Alter fanden dieses Kriterium zumindest relativ wichtig.
Unter Flexibilität verstanden die von uns befragten Personen insbesondere die Gestaltungsmöglichkeiten während der Ansparphase. Häufig wurden Aspekte wie Variabilität der Beitragszahlung, Pausierung der Beitragszahlung und Verwendung des angesparten Kapitals auch vor dem eigentlich geplanten Ablauf der Spaphase. Zumindest teilweise  Weniger wichtig wurde die Flexibilität in der Rentenphase empfunden.

Nachhaltigkeit
Erwartungsgemäß wurde der Aspekt Nachhaltigkeit, insbesondere von jüngeren Menschen, wesentlich häufiger genannt als noch vor fünf bis zehn Jahren. Teilweise würden die Befragten sogar geringere Renditeaussichten zu Gunsten von Nachhaltigkeit in Kauf nehmen. Nach konkreten Nachhaltigkeitskriterien gefragt, wurden Schlagworte wie Rüstungsgüter, fossile Brennstoffe und Ressourcenverschwendung genannt. Selten wurden Punkte wie Good Governance oder Kinderarbeit genannt. Wir führen dass darauf zurück, dass es von den von uns befragten Menschen als selbstverständlich erachtet wird, dass die Geldanlage nicht in Diktaturen und nicht unter Ausbeutung von Kindern erfolgt.

Transparenz
Beim Begriff Transparenz war die Spanne der Antworten sehr breit.
Häufig wurde mit Transparenz das Vertrauen in den Anbieter der Altersvorsorge assoziiert.
Fast ebenso häufig wurde der Wunsch geäußert, dass die Altersvorsorge leicht verständlich gestaltet wird.
Vertragsinhalte sollen möglichst prägnant ohne weitschweifiges und kompliziertes „Kleingedrucktes“ verfasst sein.
Jungen Menschen war eine jederzeitige Information über den Stand der Altersvorsorge via App oder Websitezugriff wichtig.

geringe Kosten
Hier wurden erwartungsgemäß keine konkreten Zahlen genannt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die Kosten fair am Aufwand des Anbieters orientieren sollten.
Nur drei Befragte erwarten einen kostenlosen Service.

Inflationsausgleich
Dieses Schlagwort ist selbsterklärend. Die von uns befragten Menschen haben verstanden, das die Minderung der Kaufkraft sehr negative Auswirkungen auf die Altersvorsorge hat. Weniger bekannt waren die konkreten Auswirkungen, ausgedrückt in Euro und Cent.

gute Rendite
Zu unserer Überraschung hatten die Befragten recht konkrete Vorstellungen über die Höhe der Rendite.
Teilweise hatten wir jedoch den Eindruck, dass die Formulierung eines Renditeziels schambehaftet ist.
Eine Renditeerwartung wird häufig noch immer mit Gier in Verbindung gebracht.
Die Angaben lagen zwischen vier und acht Prozent annualisierter Rendite.

staatliche Förderung
Dieser Punkt wurde insbesondere von Personen mit einem hohen Einkommen und entsprechender Einkommensteuerbelastung genannt.
Insgesamt scheint das Vertrauen gegenüber Altersvorsorgeformen mit staatlicher Förderung teilweise mit Skepsis
belegt zu sein. Wir vermuten, dass hier noch zu wenige Informationen über staatliche Fördermöglichkeiten auf Seiten der Befragten vorliegen.

Wie sieht sie denn nun aus, die (fast) perfekte Altersvorsorge?

Für langfristig orientierte Anleger kann eindeutig nachgewiesen werden, dass ein Investment in Aktien / Unternehmensanteilen mit Abstand die größten Renditen aufweist.
Konservativ und ohne Übertreibungen kann man von 6 – 8% pro Jahr ausgehen.
Vor diesem Hintergrund und unter Betrachtung der Umfrageergebnisse möchten wir Ihnen unsere beiden Favoriten vorstellen:

ETF Basisrentenversicherung
Sicherheit o
Flexibilität + o
Nachhaltigkeit o o
Transparenz + +
geringe Kosten + o
Inflationsausgleich + +
gute Rendite + +
staatliche Förderung +
Legende:
+ = erfüllt
o = teilweise erfüllt (je nach Strategie)
– = nicht erfüllt

 Weitere Informationen:

Für ein Beratungsgespräch buchen Sie gerne Ihren Wunschtermin im Onlineterminkalender

 

 

 

 

 

Eine Reform der Abgeltungssteuer bei Aktien ist überfällig

19. Juli 2022 in Altersvorsorge, Investmentfonds, Vermögensanlage

Bis zum 31.12.2008 konnten Gewinne aus der Aktienanlage steuerfrei vereinnahmt werden, wenn die Aktien mindestens ein Jahr gehalten wurden. Seit dem 01.01.2009 ist die Spekulationssteuer weggefallen. Unabhängig von der Haltedauer müssen Kursgewinne mit der so genannten Abgeltungssteuer (25% ggfls. zzgl. Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer) versteuert werden. Der Sparerfreibetrag liegt bei 801 EUR pro Person und Jahr.
Ab 2023 soll der Betrag auf 1.000 EUR erhöht werden.
Kursverluste können mit Kursgewinnen verrechnet werden.
Liegt der persönliche Steuersatz unter 25%, kann im Rahmen der Steuererklärung ein Ausgleich geschaffen werden.
Aktienbestände, die vor dem 01.01.2009 erworben wurden, können weiterhin abgeltungssteuerfrei verkauft werden.

Die Abgeltungssteuer stellt im Gegensatz zur individuellen Besteuerung eine Vergünstigung dar.
Das ist natürlich grundsätzlich für private Anleger vorteilhaft, führt jedoch zu Ungleichbehandlungen.
So wird ein Anleger, der monatlich 100 EUR in Aktien oder einem ETF-Sparplan investiert, bei der Veräußerung seiner Bestände und bei der Auszahlung der Dividende mit dem selben Steuersatz besteuert, wie die Mehrheitsaktionärin eines Konzerns, die Jahr für Jahr mehrere Millionen Dividendenerträge erhält.

Aktien und Aktienfonds (z. B. ETF) sind für langfristig orientierte Anleger unter Beachtung einer weltweiten und marktbreiten Streuung nachweislich die ertragreichste Anlageform.
Die private Vorsorge muss dringend gefördert werden, weil die gesetzliche Rente nicht ausreicht.

Wie kann durch eine Reform der Abgeltungssteuer bei Aktien nun aber dafür gesorgt werden, dass private Anleger gefördert werden und Großaktionäre angemessen (höher) besteuert werden?

Ein Ansatz wäre die Einführung von großzügigen Freigrenzen. Wohl bemerkt Freigrenzen, nicht Freibeträge.
Im Gegensatz zu Freibeträgen löst das Überschreiten der Freigrenze eine Steuerpflicht auf den gesamten Ertrag aus.
Wenn man also z. B. eine Freigrenze i. H. v. 250.000 EUR einführen würde, könnten die meisten privaten Anleger Kursgewinne und Dividenden steuerfrei vereinnahmen.
Großaktionäre würden Kursgewinne und Dividenden voll versteuern müssen. Und das mit dem persönlichen Steuersatz, mindestens aber mit 25%.
Als zusätzliche Voraussetzung kann die Freigrenze nach unterschiedlichen Haltedauern gestaffelt werden.
So könnte die Freigrenze von 250.000 an die Bedingung gekoppelt werden, dass die Haltedauer mindestens zehn Jahre beträgt. Bei einer Haltedauer von fünf Jahren könnte die Freigrenze 100.000 EUR betragen. Bei weniger als fünf Jahren aber mehr als einem Jahr Haltedauer könnte die Abgeltungssteuer greifen. Wer Aktien oder Fonds weniger als ein Jahr hält, muss Dividenden und Kursgewinne mit seinem persönlichen Steuersatz versteuern.

 

 

Wie die Inflation Kaufkraft und Vermögen reduziert

4. Mai 2022 in Allgemein, Altersvorsorge, Investmentfonds, Vermögensanlage

Gemäß Pressemitteilung Nr. 182 vom 28. April 2022 vom 28. April 2022 rechnet das statistische Bundesamt (Destatis) mit einer Inflationsrate von 7,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Die Preise für Waren und Dienstleistungen haben sich also im Vergleich zu April 2021 um 7,4% erhöht.
Um die selben Waren und Dienstleistungen wie vor einem Jahr kaufen zu können, müssten die Einkommen der privaten Haushalte demnach um 7,4% gestiegen sein.
Als Folge können die privaten Haushalte bei gleichbleibenden Einkommen also weniger Waren und Dienstleistungen kaufen. Das betrifft bei immer mehr Menschen auch Nahrungsmittel und fossile Brennstoffe wie Gas und Benzin.
Die Preise für Nahrungsmittel sind im Vergleich zum April 2021 um 8,5% gestiegen.
Haushaltsenergie und Kraftstoffe sind um sagenhafte 35,3% gestiegen. Wohnungsmieten liegen mit einer Steigerung von 1,6% auf hohem Niveau relativ stabil. Auch Dienstleistungen haben sich nur um 2,9% erhöht. Der Hauptgrund dafür dürfte sein, dass Preise für Dienstleistungen aus Sorge vor sinkender Nachfrage noch nicht in der Breite angepasst wurden. Hier dürfte aber in den nächsten Monaten Anpassungsdruck entstehen und damit steigende Preise.

Das statistische Bundesamt stellt ein sehr nützliches Tool zur Berechnung der persönlichen Inflationsrate zur Verfügung.
Da nicht jeder private Haushalt eine identische Ausgabenverteilung für Konsum, Ernährung, Wohnen, Mobilität, Freizeit und Lifestyle hat, kommen private Haushalte der tatsächlichen Preiserhöhung deutlich näher, als durch das Heranziehen der statistischen Mittelwerte.

Neben der Auswirkung auf die Preise hat die steigendende Inflationsrate, die man auch als Kaufkraftverlust bezeichnen kann, auch massive Auswirkungen auf Sparprozesse.
Es kommt demnach mehr als je zuvor auf die „Verzinsung“ einer Geldanlage nach Abzug der Inflation an.
Bei einer Inflationsrate von 7,4% muss die Geldanlage demnach mindestens eine Steigerung in Höhe von 7,4% jährlich erfahren, nur um die Kaufkraft zu erhalten. Streng genommen muss die Wertsteigerung sogar 9,25% pro Jahr betragen, wenn man 25% Kapitalertragsteuer berücksichtigt.
Die Realität sieht jedoch anders aus. 40% des Geldvermögens privater Haushalte lag im ersten Quartal 2021 in unvezinsten Einlagen. Lediglich 23,2% sind in Aktien/Aktienfonds angelegt. Quelle: Bundesverband deutscher Banken

In der folgenden Tabelle wird ersichtlich, wie sich eine monatliche Sparrate von 100,00 € bei 7,4% Inflation und einer Spardauer von 30 Jahren bei unterschiedlichen jährlichen Verzinsungen auswirkt.
Bei 100,00 € monatlicher Sparrate über 30 Jahre ergibt sich ein Anlagebetrag von 36.000 EUR.

Das sind die Ergebnisse nach 30 Jahren:
0% Zins pro Jahr: 14.015,57
2% Zins pro Jahr: 17.492,52
4% Zins pro Jahr: 22.371,33
6% Zins pro Jahr: 29.338,69 €
8% Zins pro Jahr: 39.442,50 €

Bei einer Einmalanlage in Höhe von 10.000 werden nach 30 Jahren bei 7,4% jährlicher Inflationsrate
und einem Zinssatz von x%:
0% Zins pro Jahr:  1.078,65 €
2% Zins pro Jahr:  1.971,77 €
4% Zins pro Jahr:  3.600,73
6% Zins pro Jahr:  6.568,86  €
8% Zins pro Jahr: 11.971,64 €

Aus diesen Zahlen wird deutlich, dass Vermögen bei einem Anlagezins unterhalb der Inflationsrate konsequent vernichtet wird.

Welche Anlageformen kommen  in Betracht?

Wer über einen Zeitraum von mindestens 12 Jahren einmalig oder regelmäßig investieren möchte, kommt an folgenden Anlageinstrumenten nicht vorbei:

Die vorgenannten Informationen stellen keine individuelle Anlageberatung dar.

Für eine individuelle Beratung können Sie gerne meinen Onlineterminkalender nutzen. 

 

Nachhaltige Fonds – Verantwortungsvolle Anlage oder Greenwashing?

24. Januar 2022 in Altersvorsorge, Investmentfonds

Nachhaltige Geldanlage, zum Beispiel in Investmentfonds, ist eine sinnvolle und verantwortungsvolle Möglichkeit, Geld anzulegen.

Um eine Geldanlage als nachhaltig zu klassifizieren, werden die sogenannten ESG-Kriterien herangezogen.

Als ESG werden Ereignisse oder Bedingungen aus den drei Bereichen Umwelt (Environment), Soziales (Social) und
Unternehmensführung (Governance) bezeichnet, deren Eintreten Auswirkungen auf den Wert der Investition bzw. Anlage haben könnten.

Aber Achtung!
Nicht jeder Fonds, der sich selbst als ESG-konform bezeichnet, erfüllt die o. g. Kriterien auch wirklich.

Überspitzt, aber nicht ganz unwahr, hat das der Komiker Johann König aufbereitet:

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Weitere Informationen

Wenn Sie sich einen Überblick über möglicherweise geeignete Fonds verschaffen möchten, habe ich noch eine interessante Website gefunden: Nachhaltigkeitsprofile