Das KfW-Wohneigentumsprogramm (124) fördert den Kauf bzw. den Bau eines Hauses oder einer Eigentumswohnung mit einem langfristigen zinsgünstigen Darlehen. Damit können bis zu 100% der Gesamtkosten, max. 50.000€ finanziert werden. Die 30%-Regel wurde abgeschafft, im Gegenzug aber auch die Darlehenshöhe von max. 75.000€ auf 50.000€ reduziert.
Zukünftige Beamte müssen sich mit vielen versicherungstechnischen Angelegenheiten beschäftigen. Ein wichtiger Punkt ist dabei der zukünftige Krankenversicherungsschutz.
Zukünftige Beamte, die in die private Krankenversicherung (PKV) wechseln wollen, müssen wie jeder andere Antragsteller Auskunft über ihren Gesundheitszustand geben. Dies geschieht durch die Beantwortung von Fragen, die der Versicherer schriftlich im Versicherungsantrag stellt.
Aber nicht jeder zukünftiger Beamter ist aus Sicht der Versicherung gesund genug, um ohne Probleme in die PKV wechseln zu können. Manchmal ist dieser Weg wegen Vorerkrankungen auch gänzlich verwehrt.
Für zukünftige Beamte, die aus der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die PKV wechseln möchten, gibt es jedoch von vielen Krankenversicherungsunternehmen eine freiwillige Selbstverpflichtung, auch Beamte mit Vorerkrankungen zu versichern.
In der Broschüre „Erleichterte Aufnahme in die Private Krankenversicherung für Beamtenanfänger, gesetzlich versicherte Beamte und deren Angehörige“ (Stand: April 2013) sind die Voraussetzungen genau aufgeführt:
Beamtenanfänger sowie ihre Familienangehörigen werden zu
folgenden erleichterten Bedingungen aufgenommen:
• Kein Antragsteller wird aus Risikogründen abgelehnt.
• Leistungsausschlüsse werden nicht vorgenommen.
• Zuschläge zum Ausgleich erschwerter Risiken werden – soweit
sie erforderlich sind – auf maximal 30 % des tariflichen
Beitrages begrenzt.Voraussetzungen für die Anwendbarkeit der Öffnungsaktion
sind […], dass der Beamtenanfänger
• den Antrag auf Versicherung zu den Bedingungen der Öffnung
innerhalb von sechs Monaten nach seiner erstmaligen
Verbeamtung stellt und
• noch nicht über eine seinen Beihilfeanspruch ergänzende
private Krankheitskostenvollversicherung (Ausnahme Basistarif)
verfügt.
Auch der berechtigte Personenkreis ist klar definiert:
Die erleichterten Bedingungen gelten für Beamtenanfänger mit
Anspruch auf Beihilfe nach den Beihilfevorschriften des Bundes
oder eines Landes und ihre Familienangehörigen.
Als Beamtenanfänger im Sinne der Öffnungsaktion gelten:
• Beamte auf Probe,
• Beamte auf Zeit/Zeitsoldaten,
• Beamte auf Lebenszeit/Berufssoldaten.
Diese Personen waren zuvor als Angestellte, Arbeiter, Freiberufler,
Selbständige tätig oder waren bislang überhaupt nicht
erwerbstätig. Als Beamtenanfänger gelten auch Beamte auf
Widerruf nach Abschluss ihrer Ausbildung.
Als Beamtenanfänger gelten nicht Beamte auf Widerruf beziehungsweise
Beamtenanwärter, die sich noch in der Ausbildung
befinden.
Und weitere Voraussetzungen…
Voraussetzungen für die Anwendbarkeit der Öffnungsaktion
sind des Weiteren, dass der Beamtenanfänger
• den Antrag auf Versicherung zu den Bedingungen der Öffnung
innerhalb von sechs Monaten nach seiner erstmaligen
Verbeamtung stellt und
• noch nicht über eine seinen Beihilfeanspruch ergänzende
private Krankheitskostenvollversicherung (Ausnahme Basistarif)
verfügt.
Und natürlich gibt es auch Einschränkungen und Besonderheiten:
Werden durch die jeweilige Beihilfestelle auch Kosten für Wahlleistungen
– wie z.B. Unterbringung im Zweibettzimmer und
Chefarztbehandlung – erstattet, so sind diese Wahlleistungen
auch Bestandteil des Versicherungsschutzes. Umfasst jedoch
die Beihilfe nur die allgemeinen Krankenhausleistungen ohne
diese Wahlleistungen, so deckt auch der Versicherungsschutz
nur die Grundleistungen ab.
Und auch der Abschluss des wichtigen Beihilfeergänzungstarifs ist im Rahmen der Öffnungsaktion nicht möglich.
Beim Abschluss im Rahmen der Öffnungsaktion ist weiterhin zu beachten, dass der zukünftige Beamte nur einen Versuch hat. Das bedeutet, dass der erste Antrag im Rahmen der Öffnungsaktion auch gleichzeitig der letzte Antrag ist. Es ist also nicht möglich, bei mehreren Gesellschaften nacheinander Anträge im Rahmen der Öffnungsaktion zu stellen.
Auch ist es nicht möglich, zunächst einen regulären Antrag zu stellen und nach einer Ablehnung bzw. der Verfügung eines über 30% hinausgehenden Risikozuschlags beim selben Versicherer einen Antrag im Rahmen der Öffnungsaktion zu stellen.
Um hier auf der sicheren Seite zu stehen, sollte der von Ihnen beauftragte unabhängige Versicherungsmakler im Vorfeld eine informelle Voranfrage bei Ihren „Wunschanbieter“ stellen, damit Ihnen der Weg in die Öffnungsaktion nicht verbaut wird.
Beim Abschluss einer PKV im Rahmen der Öffnungsaktion müssen selbstverständlich die Kriterien zur Auswahl des geeigneten Krankenversicherungsschutzes beachtet werden. Neben den für Beamte relevanten Besonderheiten muss hier zwingend geprüft werden, ob nicht wesentliche Leistungsmerkmale in den Beihilfeergänzungstarif ausgelagert sind. Zur Erinnerung: Der Asbschluss des Beihilfeergänzungstarif ist im Rahmen der Öffnungsaktion nicht möglich.
Die Beratung durch einen spezialisierten Versicherungsmakler ist daher unerlässlich.
Heute erreichte mich eine Anfrage eines Lehramtsanwärters (Referendars):
„Mein Referendariat beginnt am 1.02.2012 und jetzt frag ich mich, bis wann ich denn in etwa Zeit hab mich wirklich zu entscheiden. Auch damit alles mit der GKV gut über die Bühne läuft und so. Derzeit fühl ich mich nämlich einfach noch nicht informiert genug…“
Da es sich um eine häufig gestellte Frage handelt, möchte ich hierzu einmal generell Stellung nehmen:
Sie können sich rechtzeitig vor dem Versicherungsbeginn entscheiden:
Stellen Sie den Antrag rechtzeitig, sobald Ihre Entscheidung fest steht.
Sobald Ihnen die Annahmebestätigung der PKV vorliegt, kündigen Sie Ihre Mitgliedschaft in der GKV wegen Wegfalls der Versicherungspflicht aufgrund des Statuswechsels in das Beamtenverhältnis. Die GKV will dann noch die Ernennungsurkunde und die Annahmebestätigung der PKV sehen.
Sie können sich erst innerhalb von zwei Monaten entscheiden:
Ein Rückwirkender Beginn zum 01.02. ist bis zum 31.03. möglich. Auch hier müssen Sie der GKV eine Kopie der Ernennungsurkunde und die Annahmebestätigung der PKV vorlegen.
Sie sollten die GKV aber vor dem 01.02. darüber informieren, dass Sie verbeamtet werden und wie hoch Ihr Bruttoeinkommen sein wird. Sie bleiben dann in der GKV und erhalten einen Bescheid über den zu zahlenden Beitrag. Wenn Sie dann während der o. g. Frist rückwirkend wechseln, wird Ihnen der an die GKV gezahlte Beitrag natürlich erstattet. Schließen Sie aber keinen Wahltarif mit einer Mindestversicherungsdauer von einem oder drei Jahren ab, sonst bleiben Sie in der GKV!
Sie können sich erst nach zwei Monaten entscheiden:
Unter Einhaltung der Kündigungsfrist in der GKV (immer zum Ende des übernächsten Monats) können Sie jeweils zum 1. eines Monats in die PKV wechseln. Jedoch dann nicht mehr rückwirkend zum 01.02. Die o. g. Unterlagen müssen dann ebenfalls vorgelegt werden.
Nachteile bei einer späteren Antragstellung:
Durch eine Verschlechterung des Gesundheitszustands kann der Wechsel in die PKV erschwert oder gar unmöglich werden. Für Behandlungen, die begonnen werden, während noch keine Versicherung in der PKV besteht, könnte ein Leistungsausschluss oder ein Risikozuschlag verfügt werden.
Am 11.11.11 hatte ich über die Ablehnung einer Kontovollmacht durch die Deutsche Kreditbank (DKB) berichtet.
Deutsche Kreditbank (DKB) lehnt Vollmacht ab
Der Kunde hat die Angelegenheit natürlich nicht auf sich beruhen lassen und schweres Geschütz aufgefahren (Vorstandbeschwerde, BAFin-Beschwerde und Ombudsmann-Beschwerde).
Die Vorstandsbeschwerde hat Wirkung gezeigt. Der Vorstandsvorsitzende der DKB hat schriftlich mitgeteilt, eine Ausnahme zu machen und die Vollmacht ohne SCHUFA-Klausel zu akzeptieren. Die EC-Karte wurde auch bereits zugestellt. Ob die BAFin-Beschwerde und die Einschaltung des Ombudsmanns diese Entscheidung positiv beeinflusst haben, darüber kann nur spekuliert werden.
Über die Deutsche Kreditbank (DKB) wird immer wieder positiv wegen der kostenlosen Kontoführung und der weltweiten Bargeldabhebungsmöglichkeiten mit der VISA-Card berichtet.
Einer meiner Kunden hat sich, auch durch meine Empfehlung, für ein kostenloses Girokonto bei der DKB entschieden. Die Kontoeröffnung ging schnell und reibungslos. Nun wollte dieses Kunde für seine Frau eine Bankvollmacht erteilen. Ein ganz normaler Vorgang, sollte man meinen. Doch nicht bei der DKB!
Die DKB verlangt von der Bevollmächtigten die Zustimmung zur Einholung einer SCHUFA-Auskunft. Nach Aussage der DKB geschieht das „zum Schutz des Kunden“. Wohl bemerkt: Der Kunde ist weder entmündigt noch besonders schutzbedürftig. Er ist durchaus in der Lage, die Tragweite einer Vollmachtserteilung abzuschätzen und ist, wie ich gut verstehen kann, nicht damit einverstanden, dass sinnlos sensible Daten über seine Frau abgefragt und gespeichert werden.
Mein Kunde wird sich nun mit einer Beschwerde an den Ombudsmann der privaten Banken wenden. Über den Ausgang der Angelegenheit bin ich sehr gespannt.
Bitte berücksichtigen Sie, sofern Sie ein Konto bei der DKB eröffnen wollen, dass die DKB, aus meiner Sicht unberechtigt, SCHUFA-Daten über den Bevollmächtigten sammeln will. Wenn Sie das nicht wünschen, ist die DKB die falsche Bank für Sie!
Nachtrag vom 27.11.11:
Na also, die Vorstandsbeschwerde hat Wirkung gezeigt. Der Vorstandsvorsitzende der DKB hat schriftlich mitgeteilt, eine Ausnahme zu machen und die Vollmacht ohne SCHUFA-Klausel zu akzeptieren. Die EC-Karte wurde auch bereits zugestellt. Ob die BAFin-Beschwerde und die Einschaltung des Ombudsmanns diese Entscheidung positiv beeinflusst haben, darüber kann nur spekuliert werden.
Mit der BKK für Heilberufe verabschiedet sich zum Jahresende bereits die zweite gesetzliche Krankenkasse seit Einführung des Gesundheitsfonds vom Markt.
Grund für die Schließung der BKK für Heilberufe durch das Bundesversicherungsamt ist die fehlende dauerhafte Leistungsfähigkeit.
Die Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahre waren leider nicht von Erfolg gekrönt. Deshalb ist die Schließung der BKK für Heilberufe, die bereits vor der Einführung des Gesundheitsfonds erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten hatte, nicht zu vermeiden.
Die Versicherten der BKK für Heilberufe müssen sich keine Sorgen über ihren zukünftigen Versicherungsschutz machen. Jede für das entsprechende Bundesland geöffnete Kasse muss die Mitglieder der BKK für Heilberufe aufnehmen.
Beim Zusammenbruch der City BKK habe einige Kassen leider rechtswidrig eine Abwehrstrategie gegen unerwünschte Neumitglieder an den Tag gelegt. Lassen Sie sich auf keinen Fall von der neuen Kasse Ihrer Wahl abwimmeln.
Es empfiehlt sich, noch vor dem 31.12.2011 das Antragsprocedere mit der neuen Kasse über die Bühne zu bringen.
Wenn Sie Hilfe bei der Kassensuche benötigen, senden Sie mir einfach das ausgefüllte Formular per E-Mail oder Fax.
Seit 2008 gibt es für „Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz“ Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Das sind bis zu 2.400 Euro im Jahr. Pflegebedürftige, die bereits in die Stufen 1,2 oder 3 eingestuft sind, können diese 2.400 Euro als zusätzliche Leistung erhalten. Und Menschen, die die Voraussetzungen für die Pflegestufe 1 nicht erfüllen, bei denen aber Demenz festgestellt wird, erhalten diese Betreuungsleistung auch.
In dem Zusammenhang wird oft von der Pflegestufe 0 gesprochen. Diese Pflegestufe 0 gibt es allerdings nicht in den normalen Pflegetabellen. Die Formulierung findet man bei den privaten Versicherungsgesellschaften, die private Pflegezusatztarife anbieten.
Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz werden vom Gutachter des Medizinischen Dienstes (MDK) zu Hause geprüft. Das geschieht nach einem festgelegten Fragenkatalog, um festzustellen, wie stark die Alltagskompetenz eingeschränkt ist. Das heißt, es geht hier nicht um die körperlichen Einschränkungen des täglichen Lebens, sondern darum, wie der Betroffene seinen Alltag bewältigen kann und wie stark er in seiner Selbständigkeit eingeschränkt ist. Geprüft wird, ob man in seiner Gedächtnisleistung nachhaltig beeinträchtigt ist oder ob man dazu neigt, sich und andere durch unsachgemäßen Umgang zu gefährden. Hierzu gehören zum Beispiel altersverwirrte Menschen und Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychiatrischen Erkrankungen.
Allgemeine Informationen zur Pflegepflichtversicherung
20. Oktober 2011 in Pflegeversicherung allgemeinMuss ich mich bei der Pflegeversicherung anmelden?
Nein. Es gibt in Deutschland die Pflegepflichtversicherung. Das heißt, jeder, der in einer gesetzlichen Krankenkasse ist, jederzeit in der gesetzlichen Pflegeversicherung pflichtversichert ist. In der Regel ist das die Pflegekasse der eigenen Krankenkasse. Dieses gilt auch für freiwillige GKV-Mitglieder und für mitversicherte Familienangehörige. Kinder sind bis zu ihrem 18. Geburtstag bzw. wenn sie nicht erwerbstätig sind, bis 23 mitversichert. Bis 25 sind sie mitversichert, wenn sie eine Schul-/Berufsausbildung machen oder ein freiwilliges soziales Jahr leisten.
Wer in einer Privaten Krankenversicherung versichert ist, muss seit 1995 auch eine private Pflegepflichtversicherung abschließen. Diese ist in der Regel beim gleichen Versicherer, es ist aber auch möglich, diese bei einer anderen Versicherungsgesellschaft abzuschließen.
Wie hoch ist der Beitrag zur sozialen Pflegeversicherung?
Seit dem 01.07.2008 beträgt der Beitragssatz für alle Mitglieder einheitlich 1,95% des beitragspflichtigen Einkommens bis zur entsprechenden Beitragsbemessungsgrenze.
Wer keine Kinder hat (egal ob Mann oder Frau), über 23 Jahre alt ist und nach dem 01.01.1940 geboren ist, muss mehr Beitrag bezahlen. Dieser Zuschlag beträgt zur zeit 0,25%.
Warum gibt es diesen Kinderzuschlag überhaupt? Der Gesetzgeber geht davon aus, dass Kinder einen Teil der Pflege der Eltern übernehmen. Wer nun aber keine Kinder hat, benötigt somit schneller Hilfe aus der Pflegeversicherung.
Da die Beiträge in der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung einkommensunabhängig sind, gilt diese Regelung nicht für Privat Versicherte.
Die gesetzliche Pflegeversicherung (SGB XI) wurde am 01.01.1995 eingeführt.
Sie bietet Versicherungsschutz bei Pflegebedürftigkeit und stellt lediglich eine Grundversorgung dar. Im Volksmund sagt man auch gern Teilkaskoabsicherung dazu. Es war vom Gesetzgeber zu keiner Zeit angedacht, durch die Einführung dieses Gesetzes eine komplette und vollständige Absicherung im Falle einer Pflegebedürftigkeit sicher zu stellen und zu gewährleisten. Mal ehrlich, wie sollte das auch gehen! Jeder Mensch hat ganz individuelle Bedürfnisse. Wo fängt man da an, wo soll es aufhören? Es musste ein System her, dass die Einstufung der Pflegebedürftigkeit für alle vergleichbar macht. Die gesetzliche Pflegeversicherung fällt auch unter das so genannte Umlageverfahren, dass wir in Deutschland bei den Sozialversicherungen haben. Wie hoch müssten die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung für alle sein, um die wirklich realen anfallenden Kosten zu tragen? Ich glaube, das will und kann auch keiner auf Dauer bezahlen.
Die gesetzliche Pflegeversicherung bildet einen eigenständigen Zweig der Sozialversicherung neben der Kranken-, Unfall-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.
Wenn es 1999 noch 1,9 Mio. Pflegebedürftige gab, sind es jetzt bereits 2,34 Mio. Menschen, die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung erhalten, das ist ca. jeder 40. Bürger der Bundesrepublik Deutschland.
Den größten Anteil der Pflegebedürftigen findet man in der Altersstufe ab 80. Dort sind die Frauen häufiger betroffen als die Männer.
Auf die jeweilige Pflegestufe entfallen 59,2 % für die Pflegestufe 1, 31,4 % für die Pflegestufe 2 und 9,4 % für die Pflegestufe 3.
Das statistische Bundesamt hat die Zahlen für die Pflegestatistik per 31.12.2009 veröffentlicht:
So stieg im 10-Jahresbereich die Zahl der Pflegebedürftigen um 16 % bzw. um 322.000 auf 2,34 Mio. an. Das heißt, dass es seit Dezember 2007 einen Zuwachs um 4,1 % bzw. 91.000 Pflegefällen gab.
Die Prognose ergibt, dass im 2-Jahresraum Zugänge um jeweils 100.000 Pflegefällen zu erwarten sind, das heißt, dass es im Jahr 2020 bereits ca. 2,9 Mio. Pflegefälle geben wird und in 2050 sogar 4,7 Mio.
Zurzeit sind 67 % aller Pflegefälle weiblich. 83 % sind 65 Jahre alt und älter und 35 % waren Ende 2009 bereits über 85 Jahre alt.
69 % bzw. 1,62 Mio. werden zu Hause versorgt. Davon sind 1,07 % Pflegegeld-Leistungsempfänger und 555.000 werden durch ambulante Pflegedienste versorgt.
Knapp jeder 3. ist vollstationär untergebracht, das sind derzeit 717.000 Menschen.
Im Vergleich zum Jahr 2007 werden 10,1 % mehr von Pflegediensten betreut (ca. 51.000). Vollstationär versorgt wurden 31.000 bzw. 4,6 % mehr als im Jahr 2007.
Die Anzahl der Pflegegeld-Empfänger erhöhte sich um 3,1 % bzw. 32.000.
Die durchschnittliche Pflegedauer beträgt 8,1 Jahre. Als Beispiel: die Lebenserwartung nach Einstufung in die Pflegestufe 3 beträgt noch 5-7 Jahre. Das heißt, dass man in der höchsten Pflegestufe 3 im Schnitt ca. 6 Jahre verweilt und dafür die Kosten aufbringen muss!
Haftpflicht, Hausrat, Rechtsschutz – Versicherungen gehören zur Absicherung, sind etabliert und helfen im Schadensfall. Während das schicke Auto oder die teure Uhr bestens „versorgt“ sind, denken viele nicht an ihre eigene Zukunft. Pflegezusatzversicherungen werden notwendig. Denn die Zuzahlungen der Kassen sind knapp; der aufzubringende Eigenanteil im Ernstfall groß. Ein Branchenbeispiel gibt Leonie Pfennig, unabhängige Fachmaklerin für Pflegeversicherung aus Berlin.
Es sind nur ca. zwei bis drei Prozent der Bevölkerung, die sich für einen möglichen Pflegefall im Alter absichern (Stand 04/11 lt. Pflegeumfrage Marktforschungsinstitut GfK). Doch die Anzahl der Pflegefälle der über 65jährigen ist alarmierend. Die Kostenbeteilung aus eigenem Kapital wird drastisch unterschätzt. Daher wurden auch Rufe aus der Politik laut, eine Pflichtversicherung für den Pflegefall gesetzlich zu veranlassen. Hier regt sich Widerstand, denn die allgemeinen Belastungen, Inflation und nicht äquivalent steigende Löhne lassen die Einsicht auf heutige Einzahlung für den späteren (möglichen) Eintritt einer Pflege eher in den Hintergrund rücken.
Später – das heißt, dass ca. 69% aller Pflegefälle zu Hause von Angehörigen gepflegt werden. Zum einen möchte man den geliebten Menschen nicht in ein Heim „abschieben“, zum anderen sind einfach die Kosten zu hoch. Im Durchschnitt müssen monatlich rund eintausenddreihundert Euro aus eigener Tasche hinzugezahlt werden. Und dies ist ein schwerer Einschnitt und eine echte finanzielle Belastung für den Pflegebedürftigen bzw. für die Familienangehörigen. Denn hier gilt: Kinder haften für ihre Eltern.
Nach neuester statistischer Erhebung des Statistischen Bundesamtes (2009) sind rund 2,34 Millionen Menschen pflegebedürftig. Tendenz steigend. Das macht allein von 2007 bis 2009 einen Anstieg um 4,1 Prozent. Da ist Pflege noch nicht gleich Pflege, denn die unterschiedlichen Pflegestufen lassen finanzielle Lücken, die überbrückt werden müssen.
„Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) bestimmt bei seinem häuslichen Besuch den tatsächlichen, täglichen Pflegebedarf, den ein Pflegebedürftiger hat, nach einem fest definierten Kriterien-Katalog. Dafür gibt es einen ausführlichen Fragebogen, der vom Gutachter Punkt für Punkt durchgegangen wird. Das daraus resultierende Gutachten stuft den Pflegebedarf bzw. die Pflegestufe ein. Kombinationen aus Sach- und Geldleistungen sind hier oft üblich“, erläutert Leonie Pfennig, unabhängige Fachmaklerin Pflege aus Berlin.
Die gesetzliche Pflegeversicherung leistet bestimmte Höchstsätze in den einzelnen Pflegestufen. „Ein Pflegebedürftiger mit der Pflegestufe 1 erhält beispielsweise derzeit 440 Euro an Sachleistung. Erfolgt die Unterbringung in einem Heim, so bezieht der Pflegebedürftige Leistungen von 1.023 Euro. Und hier klafft die finanzielle Lücke“, so Leonie Pfennig weiter.
Doch wann ist ein Mensch eigentlich pflegebedürftig? Wann erhält er demnach Unterstützung? „Es gibt drei Bereiche, die hier geprüft werden“, erklärt Pfennig. „Körperliche, geistig-seelische oder behindernde Einschränkungen, die einem Menschen nicht mehr die Verrichtung des alltäglichen Lebens erlauben, erhalten Unterstützung. Einschränkung, Zeitaufwand und Gesundheitszustand werden geprüft“.
Gerade die Anzahl an alten Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen hat in den letzten zehn Jahren auf Grund der längeren Lebenserwartung massiv zugenommen. Ebenso die Anzahl der Pflegebedürftigen über 85jährigen mit Gedächtnis- und Orientierungsstörungen. Vor gut hundert Jahren war die Lebenserwartung im Schnitt um 10 Jahre geringer; die pflegebedürftige Oma oder der zu betreuende Onkel in der Großfamilie etabliert und versorgt. Mit dem gesellschaftlichen Wandel, der neue Familienstrukturen hervorbrachte, haben sich diese Gegebenheiten verändert. Wer heute gut versorgt sein will und dies rechtzeitig in Eigenverantwortung regelt, bemüht sich um einen seriösen, zusätzlichen Schutz. Die Zusatz-Krankenversicherungen für Sonderleistungen wie z.B. Einzelzimmer im Krankenhaus, setzen sich bereits zunehmend durch. Doch während es sich hier um das gefühlte „Stück mehr an Versorgung“ handelt, ist die Pflegeversicherung eine echte Basis-Sicherung, um Angehörige im schlimmsten Fall nicht finanziell zu belasten und für sich selbst das Beste an Versorgung zu sichern. „Das A und O bei der Überlegung, für den Pflegefall vorzusorgen, ist eine seriöse, unabhängige und vor allem ausführliche Beratung“ erklärt Pfennig. Derzeit gibt es drei gängige Varianten der Absicherung. Pflegetagegelder zahlen im Versicherungsfall einen vereinbarten, festgelegten Tagessatz. Pflegekostentarife erstatten Kosten für Fremdleistungen wie zum Beispiel die Inanspruchnahme eines ambulanten Pflegedienstes, nicht jedoch die Aufwendungen Angehöriger. Als dritte Möglichkeit besteht die Absicherung über eine Pflegerente. Hier bleibt der Beitrag über die gesamte Laufzeit stabil und die Pflegeleistungen stehen zur freien Verfügung“.