Wozu brauchst Du eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

31. Januar 2025 in BU-Versicherungen

Stell Dir vor, Du kannst von heute auf morgen Deinen Beruf nicht mehr ausüben – sei es durch Krankheit, einen Unfall oder psychische Belastungen. Dein Einkommen bricht weg, aber Deine laufenden Kosten bleiben bestehen. Genau hier greift die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und sorgt dafür, dass Du finanziell abgesichert bist. Aber für wen ist sie besonders wichtig, und was gibt es zu beachten? Das klären wir in diesem Beitrag!

Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt Dir eine monatliche Rente, wenn Du Deinen zuletzt ausgeübten Beruf zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben kannst – und das dauerhaft oder für einen längeren Zeitraum. Die Höhe der Rente kannst Du bei Vertragsabschluss festlegen, damit sie Deine laufenden Kosten deckt.

Warum ist eine BU so wichtig?

Dein Einkommen sichert Dein Leben. Wenn es plötzlich wegfällt, kann das massive finanzielle Probleme verursachen. Die staatliche Erwerbsminderungsrente reicht in den meisten Fällen nicht aus, um Deinen bisherigen Lebensstandard zu halten. Eine private BU schließt diese Lücke und sorgt dafür, dass Du Dir keine Sorgen um Deine Existenz machen musst, falls Du berufsunfähig wirst.

Besonderheiten für verschiedene Berufsgruppen

Kinder – BU frühzeitig sichern

Warum sollte ein Kind eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben? Ganz einfach: Wer bereits als Kind oder Jugendlicher gesundheitliche Probleme entwickelt, bekommt später oft keine BU mehr oder nur zu schlechten Konditionen. Viele Versicherer bieten spezielle Tarife für Schüler an, die sich später ohne erneute Gesundheitsprüfung in eine normale BU umwandeln lassen. Dadurch kannst Du Dir in jungen Jahren eine günstige Absicherung sichern, bevor mögliche gesundheitliche Einschränkungen auftreten.

Arbeitnehmer – Absicherung des Einkommens

Als Angestellter bist Du oft auf Dein Gehalt angewiesen. Sollte eine Krankheit oder ein Unfall Dich arbeitsunfähig machen, bekommst Du zunächst sechs Wochen lang eine Lohnfortzahlung durch Deinen Arbeitgeber. Danach gibt es Krankengeld von der Krankenkasse – das jedoch deutlich niedriger als Dein normales Gehalt ist. Spätestens wenn Du berufsunfähig wirst, drohen finanzielle Engpässe. Eine BU sorgt dafür, dass Du auch in einem solchen Fall Dein Leben weiterhin finanzieren kannst.

Selbstständige – keine gesetzliche Absicherung

Als Selbstständiger oder Unternehmer bist Du oft besonders stark auf Dein Einkommen angewiesen. Gleichzeitig gibt es für Dich meist keine gesetzliche Absicherung durch die Erwerbsminderungsrente. Daher solltest Du frühzeitig eine BU abschließen, um Dein Einkommen und Deine finanzielle Zukunft abzusichern. Achte dabei darauf, dass Deine Versicherung auch eine Absicherung gegen spezifische Risiken Deiner Branche bietet.

Freiberufler – maßgeschneiderter Schutz

Freiberufler – wie Ärzte, Anwälte oder Künstler – haben oft besondere Anforderungen an eine BU. Gerade in Heilberufen kann beispielsweise eine Einschränkung der Feinmotorik oder eine chronische Erkrankung das berufliche Aus bedeuten. Achte auf eine passgenaue Absicherung für Deinen Berufszweig und darauf, dass die Versicherung keine abstrakte Verweisung enthält (also keine Regelung, die Dich auf eine andere Tätigkeit verweist, die Du theoretisch noch ausüben könntest).

Beamte – Dienstunfähigkeitsklausel beachten

Beamte sind in der Regel durch eine Dienstunfähigkeitsrente abgesichert – allerdings nur, wenn sie komplett dienstunfähig werden. Eine BU ist für sie sinnvoll, wenn sie sich zusätzlich absichern möchten oder wenn sie noch nicht verbeamtet auf Lebenszeit sind. Wichtig ist, dass die Versicherung eine Dienstunfähigkeitsklausel enthält, damit die Leistung an die speziellen Bedingungen des Beamtenverhältnisses angepasst ist.

Worauf solltest Du bei einer BU achten?

Damit Deine BU im Ernstfall auch zahlt, solltest Du auf folgende Punkte achten:

  • Gesundheitsprüfung: Alle Vorerkrankungen müssen wahrheitsgemäß angegeben werden, um Probleme bei der späteren Auszahlung zu vermeiden.
  • Verzicht auf abstrakte Verweisung: Die Versicherung sollte Dich nicht auf einen anderen Beruf verweisen können, den Du theoretisch noch ausüben könntest.
  • Dynamik: Damit die BU-Rente mit der Inflation Schritt hält, sollte der Vertrag eine Dynamik enthalten.
  • Lange Laufzeit: Der Vertrag sollte mindestens bis zum Renteneintrittsalter laufen, um eine durchgehende Absicherung zu gewährleisten.

Fazit: Lieber früher als zu spät!

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für fast jeden sinnvoll – egal ob Schüler, Angestellter, Selbstständiger oder Beamter. Je früher Du Dich absicherst, desto günstiger sind die Beiträge und desto besser sind Deine Chancen, eine BU ohne Ausschlüsse zu erhalten. Denke daran: Dein Einkommen ist Dein größtes finanzielles Kapital – und es verdient den besten Schutz!

Finanzielle Folgen einer Krankschreibung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

24. Januar 2025 in Gesetzliche Pflegeversicherung, GKV

Wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erkranken, sind sie in Deutschland durch umfassende Regelungen wie die Lohnfortzahlung und das Krankengeld abgesichert. Doch besonders bei längeren Krankheitszeiten können finanzielle Einbußen entstehen. Dieser Beitrag erklärt die gesetzlichen Grundlagen, die Berechnung des Krankengeldes und wie sich die Krankengeldlücke auswirkt.

Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber: Die ersten 6 Wochen

Bei einer Arbeitsunfähigkeit erhalten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunächst für bis zu sechs Wochen eine Lohnfortzahlung in voller Höhe ihres Bruttogehalts. Diese Leistung ist in §3 EntgFG geregelt und dient der finanziellen Sicherheit in der ersten Krankheitsphase. Diese Regelung gilt unabhängig von der Art der Erkrankung.

Nach Ablauf der sechs Wochen endet die Pflicht des Arbeitgebers zur Zahlung des Gehalts, und die Krankenkasse übernimmt mit der Zahlung des Krankengeldes.

Krankengeld: Höhe und Berechnung

Nach den ersten sechs Wochen tritt die gesetzliche Krankenversicherung ein. Das Krankengeld beträgt:

  • 70 % des Bruttoeinkommens, maximal jedoch 90 % des Nettoeinkommens.
  • Ab dem 1. Januar 2025 liegt der Höchstbetrag bei 128,63 Euro pro Tag.

Um die Krankengeldlücke zu berechnen, wird das vorherige Nettoeinkommen mit dem gezahlten Krankengeld verglichen. Von der Differenz müssen zudem Sozialversicherungsbeiträge (Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung) abgezogen werden. Diese werden anteilig weiterhin aus dem Krankengeld entrichtet. Für die Krankenversicherung fallen keine Beiträge an.
Nicht nur in diesem Zusammenhang ist die neue Beitragsregelung in der Pflegeversicherung zum 01.01.2025 sehr interessant.
Ich darf an dieser Stelle auf eine sehr gute Zusammenstellung der Techniker Krankenkasse verweisen:
Der Pfle­ge­ver­si­che­rungs­bei­trag ab 1. Januar 2025.

Rechenbeispiel: Die Krankengeldlücke

Ausgangsdaten:

  • Bruttoeinkommen: 3.500 € pro Monat
  • Nettoeinkommen: 2.300 € pro Monat
  • Krankengeld: 70 % vom Brutto = 2.450 €, maximal 90 % vom Netto = 2.070 €

Berechnung der Lücke:

  • Das monatliche Krankengeld (nach Abzug der Beiträge zur Sozialversicherung) beträgt etwa 1.950 €.
  • Die Differenz zum vorherigen Nettoeinkommen liegt bei 350 € monatlich.
  • Über die maximale Dauer des Krankengeldbezugs (72 Wochen nach Lohnfortzahlung) summiert sich die Einkommenslücke erheblich.

Wichtig: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten ihre finanzielle Situation frühzeitig prüfen.
Mit Hilfe dieser Excel-Datei können Sie Ihre individuelle Lücke berechnen.

Dauer und Begrenzung des Krankengeldes

  • Das Krankengeld wird für maximal 78 Wochen innerhalb von drei Jahren für dieselbe Erkrankung gezahlt.
  • Davon werden die ersten sechs Wochen der Lohnfortzahlung angerechnet, sodass Krankengeld für 72 Wochen beansprucht werden kann.

Wird ein Arbeitnehmer nach Ablauf dieser Zeit weiterhin arbeitsunfähig, endet die Krankengeldzahlung.

Aktuelle Reformdiskussionen zur Lohnfortzahlung

In der politischen Diskussion steht unter anderem die Einführung von Karenztagen, wie sie in anderen Ländern üblich sind. Dabei würde für die ersten Krankheitstage keine Lohnfortzahlung erfolgen.

Befürworter argumentieren, dass dies die Eigenverantwortung der Beschäftigten stärken würde. Kritiker hingegen warnen vor sozialen Ungerechtigkeiten und gesundheitlichen Risiken, da sich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus finanziellen Gründen krank zur Arbeit schleppen könnten.

Wie sich Arbeitnehmer vorbereiten können

  • Zusatzversicherungen: Private Krankentagegeldversicherungen können die Einkommenslücke schließen.
  • Rücklagenbildung: Ein Notgroschen hilft, finanzielle Engpässe zu überbrücken.
  • Arbeitsvertrag prüfen: Manche Arbeitgeber bieten freiwillige Zuschüsse zum Krankengeld oder haben tarifvertragliche Regelungen.

Fazit

Die finanzielle Absicherung bei einer Krankschreibung ist in Deutschland gut geregelt. Dennoch können längere Krankheitsphasen eine erhebliche Einkommenslücke verursachen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten sich über ihre individuellen Ansprüche informieren und gegebenenfalls vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Angesichts der laufenden politischen Diskussionen ist es wichtig, Änderungen der Regelungen aufmerksam zu verfolgen.

Bundeswirtschaftsminister Habeck sorgt für Aufregung

18. Januar 2025 in Altersvorsorge

Robert Habeck, der amtierende Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland, hat mit seinem Vorschlag zur Einführung von Sozialabgaben auf Kapitalerträge für Aufregung gesorgt.

Aufgeregt können jedoch nur die sein, die sich bisher nicht mit den politischen Zielen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beschäftigt haben. Es ist schon lange nachzulesen, dass BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nicht nur sämtliche Einkunftsarten der Pflicht zur Sozialversicherung unterwerfen wollen, sondern auch für eine generelle Pflicht zur Sozialversicherung für alle Bürger eintreten.
Zudem handelt es sich um eine Partei, die Gefallen an einer staatlich gelenkten Planwirtschaft und kein Interesse an selbstständig handelnden Bürgern hat. 

Das Robert Habeck jetzt kurz vor der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 das Thema in den Vordergrund rückt, hat nun aber offensichtlich auch diejenigen erreicht, die bisher nicht genau genug zugehört oder gelesen haben.

Die Kernaussage, die für Aufregung sorgt, ist die Ankündigung, man wolle Kapitalerträge (Zinsen und Dividenden) der Beitragspflicht zur Sozialversicherung unterwerfen. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen privat durch die Anlage in Aktien und ETF für das Alter vorsorgen, kommt diese Aussage natürlich gar nicht gut an.
Zumal keine Aussage darüber getroffen wurde, wen es betreffen soll.

Erst Tage später versuchte die Partei, das Thema einzufangen. Es gehe ja gar nicht um den kleinen Sparer, sondern richte sich nur an Menschen, die nur von ihren Kapitalerträgen leben würden.
Das rief aber noch mehr Aufregung hervor, denn es wurden nach wie vor keine konkreten Zahlen genannt.

Die Idee ist natürlich nicht durchdacht. Sie zeigt viel mehr, dass BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN noch immer glauben, dass sich die Sozialversicherungssysteme über demografische Veränderungen hinwegsetzten können, wenn man nur genug Geld in das System pumpt. Das wird nicht funktionieren. Tote Pferde lassen sich nicht mehr reiten. 

Erwischen wird man mit diesem Plan insbesondere Menschen, die jetzt unter 40 Jahre sind und privat für ihre Rente vorsorgen, weil sie verstanden haben, dass das gesetzliche Rentenversicherungssystem in seiner jetzigen Form am Ende ist. Und natürlich auch die, die bereits älter sind und seit Jahren privat sparen.
Diesen Menschen wird man, sollten die Pläne umgesetzt werden, ein Fünftel ihrer Rendite wegnehmen.
eine Rendite, die mit bereits versteuertem Einkommen erzielt wurde.

Die sehr vermögenden Menschen werden von der Regelung nicht betroffen sein. Sie haben ihre Vermögenswerte z. B. in vermögensverwaltenden GmbH liegen, die nicht der Sozialversicherungspflicht unterliegen.

Nicht allzu sicher sollten sich Beamtinnen und Beamte und Selbstständige sein. Diese unterliegen zwar nicht der Sozialversicherungspflicht, das kann man aber ändern.

Wer verstanden hat, dass es keine Alternative zu einer privaten Altersvorsorge gibt, ist jetzt natürlich aufgeschreckt.
Ich rate allerdings dazu, ruhig zu bleiben.
Erstens sind BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN von einer relativen Mehrheit im Bundestag zum Glück so weit entfernt wie die Erde von der Sonne und zweitens wird es Ausweichmöglichkeiten geben. Genauer gesagt gibt es diese, übrigens völlig legal, bereits jetzt. Aber darauf sollen Herr Habeck und seine Partei selbst kommen.

Also, Ruhe bewahren, weiter Geld anlegen oder gerade jetzt damit anfangen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

BaFin-Kontenvergleich

15. Januar 2025 in Allgemein, Education

Der BaFin-Kontenvergleich bietet Ihnen einen breiten und neutralen Überblick über Konten und Anbieter. Die Nutzung ist kostenfrei. Empfehlungen gibt die BaFin nicht. Mit verschiedenen Filtern können Sie die Suche individuell gestalten und ein für Sie passendes Konto finden.

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Wie kann man für das Alter vorsorgen?

11. Januar 2025 in Altersvorsorge, Education

Die Altersvorsorge ist eine der wichtigsten finanziellen Entscheidungen im Leben. Sie sorgt dafür, dass man im Ruhestand finanziell abgesichert ist und seinen Lebensstandard halten kann. Doch wie geht man dabei vor, und welche Instrumente eignen sich? Hier ein Überblick:


1. Gesetzliche Rente

Die gesetzliche Rentenversicherung bildet die Basis der Altersvorsorge in vielen Ländern. Ein Teil des Einkommens wird während der Erwerbstätigkeit in die Rentenkasse eingezahlt.

  • Vorteile: Solidarprinzip, abgesichert durch den Staat.
  • Herausforderungen: Demografischer Wandel führt dazu, dass zukünftige Renten womöglich nicht ausreichen, um den Lebensstandard zu sichern.

Tipp: Regelmäßig prüfen, wie hoch die voraussichtliche Rente sein wird, z. B. durch eine Rentenauskunft.


2. Betriebliche Altersvorsorge (bAV)

Viele Arbeitgeber bieten eine betriebliche Altersvorsorge an. Dabei wird ein Teil des Bruttogehalts in eine Rentenversicherung eingezahlt.

  • Vorteile: Steuerliche Vergünstigungen und oft zusätzliche Beiträge vom Arbeitgeber.
  • Herausforderungen: Bindung an den Arbeitgeber; eingeschränkte Flexibilität.

Tipp: Informieren Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber über mögliche Modelle, z. B. Direktversicherungen oder Pensionskassen.


3. Private Vorsorge

Die private Altersvorsorge ist ein zentraler Baustein, um Lücken aus der gesetzlichen und betrieblichen Vorsorge zu schließen. Hier gibt es verschiedene Optionen:

a) Riester-Rente
  • Für wen geeignet? Arbeitnehmer, die in die Rentenversicherung einzahlen.
  • Vorteile: Staatliche Zulagen und Steuervergünstigungen.
  • Herausforderungen: Teilweise hohe Kosten und begrenzte Flexibilität.
b) Rürup-Rente
  • Für wen geeignet? Selbstständige und Gutverdiener.
  • Vorteile: Steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge.
  • Herausforderungen: Kapital ist bis zur Rente gebunden.
c) Private Rentenversicherung
  • Vorteile: Lebenslange Rentenzahlungen, hohe Flexibilität.
  • Herausforderungen: Abhängig von Versicherungsbedingungen und Rendite.
d) Investmentprodukte (z. B. ETF-Sparpläne)
  • Vorteile: Hohe Renditechancen, flexible Ein- und Auszahlungen.
  • Herausforderungen: Risiko von Wertschwankungen, erfordert grundlegendes Finanzwissen.

4. Immobilien

Immobilien eignen sich sowohl als Kapitalanlage als auch zur Eigennutzung.

  • Vorteile: Langfristige Wertstabilität, potenzielle Mieteinnahmen.
  • Herausforderungen: Hohe Einstiegskosten, Instandhaltungsaufwand.

Tipp: Prüfen Sie, ob eine Immobilie als Altersvorsorge zu Ihrer finanziellen Situation passt.


5. Sachwerte

Neben Immobilien können auch andere Sachwerte wie Gold, Silber oder Kunstwerke Teil der Altersvorsorge sein.

  • Vorteile: Schutz vor Inflation, unabhängig von Finanzmärkten.
  • Herausforderungen: Keine laufenden Erträge, schwankende Marktpreise.

6. Notfallfonds

Ein Notfallfonds ist kein direktes Altersvorsorge-Instrument, aber essenziell, um finanzielle Engpässe zu überbrücken und langfristige Anlagen unangetastet zu lassen.

Tipp: Legen Sie mindestens 3–6 Monatsgehälter auf ein Tagesgeldkonto.


Fazit

Für die Altersvorsorge gibt es keine „Einheitslösung“. Eine Kombination aus gesetzlicher Rente, betrieblicher und privater Vorsorge sowie diversifizierten Investments ist oft sinnvoll. Wichtig ist, frühzeitig zu beginnen, die eigenen Ziele zu definieren und sich regelmäßig beraten zu lassen.

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Geldanlage in ETF – Eine Einführung

11. Januar 2025 in Altersvorsorge, Investmentfonds

Die Geldanlage in ETF (Exchange Traded Funds) hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. ETF bieten Anlegern eine kostengünstige und einfache Möglichkeit, ihr Geld zu diversifizieren und an der Entwicklung der Finanzmärkte teilzuhaben. Doch was genau sind ETF, wie funktionieren sie, und worauf sollte man bei der Geldanlage achten? In diesem Text gehen wir ausführlich auf die wichtigsten Aspekte ein.

Was sind ETF?

ETF sind Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden, ähnlich wie Aktien. Sie bilden die Wertentwicklung eines bestimmten Index, wie zum Beispiel des DAX, S&P 500 oder MSCI World, nach. Ein ETF besteht aus einem Korb von Wertpapieren, der die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index möglichst genau widerspiegelt.

Arten von ETF

  1. Aktien-ETF: Diese bilden Aktienindizes wie den MSCI World oder den Nasdaq-100 ab.
  2. Anleihen-ETF: Investieren in festverzinsliche Wertpapiere.
  3. Rohstoff-ETF: Ermöglichen die Investition in Rohstoffe wie Gold oder Öl.
  4. Branchen- und Themen-ETF: Konzentrieren sich auf spezifische Sektoren, z. B. Technologie oder erneuerbare Energien.
  5. Nachhaltige ETF: Berücksichtigen ökologische, soziale und Governance-Kriterien (ESG).

Vorteile von ETF

  1. Kosteneffizienz

ETF sind in der Regel günstiger als aktiv gemanagte Fonds, da sie passiv verwaltet werden. Die laufenden Kosten (TER, Total Expense Ratio) liegen oft bei unter 0,5 % pro Jahr.

  1. Diversifikation

Durch den Kauf eines ETF wird das Geld über viele verschiedene Wertpapiere gestreut. Dies reduziert das Risiko, da Verluste einzelner Werte durch Gewinne anderer ausgeglichen werden können.

  1. Transparenz

Die Zusammensetzung eines ETF ist in der Regel öffentlich einsehbar, sodass Anleger genau wissen, in welche Werte sie investieren.

  1. Liquidität

ETF können während der Handelszeiten an der Börse gekauft und verkauft werden, was sie flexibler macht als klassische Investmentfonds.

  1. Einfachheit

ETF ermöglichen es selbst Einsteigern, breit gestreut und unkompliziert zu investieren.

Worauf sollte man bei der ETF-Auswahl achten?

  1. Index

Der zugrunde liegende Index bestimmt, in welche Werte der ETF investiert. Ein globaler Index wie der MSCI World bietet eine breite Diversifikation, während ein spezialisierter Index, etwa für Technologieaktien, stärker fokussiert ist.

  1. Replikationsmethode
  • Physische Replikation: Der ETF kauft die Wertpapiere des Index direkt.
  • Synthetische Replikation: Der ETF nutzt Derivate, um die Wertentwicklung des Index abzubilden.
  1. Kosten

Neben der TER sollten Anleger auch auf zusätzliche Kosten wie Handelsgebühren achten.

  1. Größe und Liquidität

Größere ETF sind in der Regel liquider, was den Handel erleichtert. Zudem sind sie weniger anfällig für Schließungen.

  1. Ausschüttend oder Thesaurierend
  • Ausschüttende ETF zahlen Dividenden oder Zinserträge an die Anleger aus.
  • Thesaurierende ETF reinvestieren diese Erträge automatisch, was den Zinseszinseffekt fördert.

Strategien für die Geldanlage in ETF

  1. Buy-and-Hold

Die langfristige Anlage in ETF, bei der die Anteile über Jahre gehalten werden, um von der Marktentwicklung zu profitieren.

  1. Sparpläne

ETF eignen sich hervorragend für regelmäßiges Sparen. Durch einen ETF-Sparplan investieren Anleger monatlich einen festen Betrag, wodurch der sogenannte Cost-Average-Effekt genutzt wird.

  1. Breite Diversifikation

Es empfiehlt sich, in ETF zu investieren, die verschiedene Regionen, Branchen und Anlageklassen abdecken, um Risiken zu minimieren.

  1. Rebalancing

Die regelmäßige Anpassung des Portfolios stellt sicher, dass die ursprüngliche Gewichtung zwischen verschiedenen ETF erhalten bleibt.

Risiken von ETF

Trotz ihrer Vorteile sind ETF nicht frei von Risiken. Dazu gehören:

  • Marktrisiko: Die Wertentwicklung eines ETF hängt von der Entwicklung des zugrunde liegenden Marktes ab.
  • Währungsrisiko: Bei Investitionen in internationale ETF kann die Währungsentwicklung die Rendite beeinflussen.
  • Liquiditätsrisiko: Kleinere ETF könnten schwerer handelbar sein.
  • Tracking Error: Abweichungen zwischen der ETF-Rendite und der des Index.

Fazit

ETF sind eine vielseitige und effiziente Möglichkeit, Vermögen aufzubauen. Sie eignen sich sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Anleger, die ein kostengünstiges und breit diversifiziertes Investment suchen. Wichtig ist, dass Anleger sich vor der Investition über ihre Ziele, Risikobereitschaft und den gewählten ETF informieren. Mit der richtigen Strategie und einem langfristigen Ansatz können ETF eine wertvolle Ergänzung in jedem Anlageportfolio sein.

Für die Beantwortung von Fragen oder für Hilfe bei der ETF-Auswahl stehe ich gerne zur Verfügung!

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