Drei goldene Regeln für die Immobilienfinanzierung

10. Mai 2010 in Finanzierungen

Heute möchte ich drei goldene Regeln für die Immobilienfinanzierung kurz skizzieren. Diese Regeln scheinen einfach und offensichtlich, in der täglichen Beratungspraxis ergib sich zu diesen drei Punkten aber regelmäßig starker Beratungsbedarf.

Zunächst möchte ich einige Worte über die Dauer der Zinsbindung verlieren. Viele Kunden neigen dazu, nur eine relativ kurze Zinsbindung von 10 Jahren zu vereinbaren. Grund ist häufig der günstige Zinssatz im Vergleich zu längeren Zinsbindungszeiten. Diese Betrachtungsweise ist allerdings recht kurzsichtig. Denn was passiert mit dem Haushaltsbudget, wenn nach Ablauf der Zinsbindungsfrist das Zinsniveau höher ist als jetzt? Eine deutliche Mehrbelastung kann die Folge sein und im Extremfall zu starken Einschränkungen bei der Lebenshaltung oder gar zu Zahlungsschwierigkeiten führen. Mein Rat in ganz klar, eine langfristige Planungssicherheit herbei zu führen. Das kann durch Annuitätendarlehen mit langen Zinsbindungsfristen oder durch ein Konstantdarlehen (eine Kombination aus Bausparvertrag und Annuitätendarlehen) problemlos erreicht werden. Die geringen Zinsaufschläge sollten das Risiko steigender Zinsen locker ausgleichen.

Ein weiterer Punkt ist die Tilgungshöhe. Hier wird gerne mit einem Tilgungssatz in Höhe von 1% gearbeitet. Das bedeutet (Sondertilgungen nicht berücksichtigt), dass bei einer Darlehenssumme von 200.000 Euro und 4% Nominalzins eine kalkulatorische Laufzeit von über 40 Jahren bis zur Entschuldung ansteht. Wahnsinn! Wird die Tilgung auf 2% erhöht, reduziert sich die Gesamtlaufzeit um ca. 12 Jahre auf knapp 28 Jahre. Die Summe der ersparten Zinsen ist enorm und bringt momentan mehr Ertrag, als die Geldanlage am Kapitalmarkt für mündelsichere Anlagen.

Last but not least noch einige kurze Worte zu Fördermitteln. Es sollte in jedem Fall geprüft werden, ob zinsgünstige KfW-Mittel, Riester-Zulagen oder sonstige Fördermittel der Länder eingesetzt werden können. Hier lässt sich viel Geld sparen. Einige Programme sind praktisch für jedes Bauvorhaben oder jeden Kauf einer Bestandsimmobilie verfügbar.