Kosten sind sicher. Rendite ist mächtiger.

13. August 2025 in Altersvorsorge, Newsletter, Vermögensanlage

Viele Debatten über fondsgebundene Lebensversicherungen (FLV) kreisen um Effektivkosten und 0-%-Rechnungen. Das greift zu kurz. Entscheidend für das Ergebnis nach 20, 30 oder 40 Jahren ist die erzielte Nettorendite – also das, was nach allen Kosten und der tatsächlichen Anlagestrategie im Vertrag ankommt.

Was heißt das konkret?
– Kosten sind wichtig – aber nur im Verhältnis zum Gegenwert: Fondsqualität, Strategie, Rebalancing-Regeln, sinnvolle Optionen, Service.
– 0-%-Modellrechnungen sagen wenig über die Eignung einer Fondspalette aus. Sie sind Rechenpapier, keine Strategie.
– Verhalten schlägt Gebührenliste: Wer diszipliniert investiert und nicht prozyklisch umschichtet, holt meist mehr heraus als jemand, der nur die billigste Preisspalte wählt.

Praxisbeispiel: 0,3 % mehr Rendite – spürbarer Unterschied
Annahme: 300 € monatlich, Laufzeit 30 Jahre. Vergleich zweier FLV-Lösungen (Nettorendite = nach allen Kosten).

• Variante A (günstiger, einfach): Nettorendite 5,0 % p. a. → Ablaufwert ≈ 249.678 €
• Variante B (teurer, bessere Fonds-/Strategiewahl): Nettorendite 5,3 % p. a. → Ablaufwert ≈ 263.996 €

Ergebnis: Schon +0,3 % p. a. mehr Nettorendite liefern nach 30 Jahren rund 14.300 € zusätzlich – trotz höherer Kosten.
Zum Einordnen: Selbst wenn Variante B z. B. 2,5 % höhere Abschlusskosten auf die Beitragssumme hätte (bei 108.000 € Beiträgen sind das +2.700 €), bliebe der Nettovorsprung mit ca. 11.600 € deutlich positiv.
(Rechenbeispiel; keine Garantie. Ergebnisse hängen von Kapitalmarkt, Produkt und Verhalten ab.)

Woran Sie eine gute FLV erkennen

Fondsauswahl & Prozess: Breite, unabhängige Palette; klare Investmentprozesse; nachvollziehbare Rebalancing-Regeln.

Passung zum Risikoprofil: Strategien (z. B. Weltaktien + Anleihen) müssen zu Zeithorizont und Schwankungstoleranz passen.

Transparente Gesamtkosten: Versicherungsschicht, Fondsebene, Transaktions- und Switchkosten – alles offen ausweisen.

Flexibilität ohne Gebührenfalle: Zuzahlungen, Entnahmen, Beitragsanpassungen; sinnvolle Optionen statt Marketing-Gimmicks.

Disziplin statt Taktik: Seltenes Umschichten, klare Regeln – das schützt vor teuren Verhaltensfehlern.

Betreuung mit Mehrwert: Laufende Portfolio-Checks und saubere Dokumentation. Beratung, die die Strategie sichert, ist Teil der Rendite.

Fazit
Wer nur auf die Preisspalte schaut, übersieht das Wesentliche: Rendite entsteht aus einer passenden, diszipliniert durchgehaltenen Anlagestrategie – Kosten sind der Preis für deren Umsetzung. Bei langen Laufzeiten gewinnen häufig jene Verträge, die eine bessere Nettorendite ermöglichen, selbst wenn sie auf dem Papier teurer sind.

Sie möchten prüfen, welche FLV-Lösung zu Ihrer Risikoneigung, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Steuer-/Vorsorgesituation passt? Sprechen Sie mich an – ich erstelle eine transparente Analyse mit klarer Handlungsempfehlung.

Drei goldene Regeln für die Immobilienfinanzierung

10. Mai 2010 in Finanzierungen

Heute möchte ich drei goldene Regeln für die Immobilienfinanzierung kurz skizzieren. Diese Regeln scheinen einfach und offensichtlich, in der täglichen Beratungspraxis ergib sich zu diesen drei Punkten aber regelmäßig starker Beratungsbedarf.

Zunächst möchte ich einige Worte über die Dauer der Zinsbindung verlieren. Viele Kunden neigen dazu, nur eine relativ kurze Zinsbindung von 10 Jahren zu vereinbaren. Grund ist häufig der günstige Zinssatz im Vergleich zu längeren Zinsbindungszeiten. Diese Betrachtungsweise ist allerdings recht kurzsichtig. Denn was passiert mit dem Haushaltsbudget, wenn nach Ablauf der Zinsbindungsfrist das Zinsniveau höher ist als jetzt? Eine deutliche Mehrbelastung kann die Folge sein und im Extremfall zu starken Einschränkungen bei der Lebenshaltung oder gar zu Zahlungsschwierigkeiten führen. Mein Rat in ganz klar, eine langfristige Planungssicherheit herbei zu führen. Das kann durch Annuitätendarlehen mit langen Zinsbindungsfristen oder durch ein Konstantdarlehen (eine Kombination aus Bausparvertrag und Annuitätendarlehen) problemlos erreicht werden. Die geringen Zinsaufschläge sollten das Risiko steigender Zinsen locker ausgleichen.

Ein weiterer Punkt ist die Tilgungshöhe. Hier wird gerne mit einem Tilgungssatz in Höhe von 1% gearbeitet. Das bedeutet (Sondertilgungen nicht berücksichtigt), dass bei einer Darlehenssumme von 200.000 Euro und 4% Nominalzins eine kalkulatorische Laufzeit von über 40 Jahren bis zur Entschuldung ansteht. Wahnsinn! Wird die Tilgung auf 2% erhöht, reduziert sich die Gesamtlaufzeit um ca. 12 Jahre auf knapp 28 Jahre. Die Summe der ersparten Zinsen ist enorm und bringt momentan mehr Ertrag, als die Geldanlage am Kapitalmarkt für mündelsichere Anlagen.

Last but not least noch einige kurze Worte zu Fördermitteln. Es sollte in jedem Fall geprüft werden, ob zinsgünstige KfW-Mittel, Riester-Zulagen oder sonstige Fördermittel der Länder eingesetzt werden können. Hier lässt sich viel Geld sparen. Einige Programme sind praktisch für jedes Bauvorhaben oder jeden Kauf einer Bestandsimmobilie verfügbar.