Viele Debatten über fondsgebundene Lebensversicherungen (FLV) kreisen um Effektivkosten und 0-%-Rechnungen. Das greift zu kurz. Entscheidend für das Ergebnis nach 20, 30 oder 40 Jahren ist die erzielte Nettorendite – also das, was nach allen Kosten und der tatsächlichen Anlagestrategie im Vertrag ankommt.
Was heißt das konkret?
– Kosten sind wichtig – aber nur im Verhältnis zum Gegenwert: Fondsqualität, Strategie, Rebalancing-Regeln, sinnvolle Optionen, Service.
– 0-%-Modellrechnungen sagen wenig über die Eignung einer Fondspalette aus. Sie sind Rechenpapier, keine Strategie.
– Verhalten schlägt Gebührenliste: Wer diszipliniert investiert und nicht prozyklisch umschichtet, holt meist mehr heraus als jemand, der nur die billigste Preisspalte wählt.
Praxisbeispiel: 0,3 % mehr Rendite – spürbarer Unterschied
Annahme: 300 € monatlich, Laufzeit 30 Jahre. Vergleich zweier FLV-Lösungen (Nettorendite = nach allen Kosten).
• Variante A (günstiger, einfach): Nettorendite 5,0 % p. a. → Ablaufwert ≈ 249.678 €
• Variante B (teurer, bessere Fonds-/Strategiewahl): Nettorendite 5,3 % p. a. → Ablaufwert ≈ 263.996 €
Ergebnis: Schon +0,3 % p. a. mehr Nettorendite liefern nach 30 Jahren rund 14.300 € zusätzlich – trotz höherer Kosten.
Zum Einordnen: Selbst wenn Variante B z. B. 2,5 % höhere Abschlusskosten auf die Beitragssumme hätte (bei 108.000 € Beiträgen sind das +2.700 €), bliebe der Nettovorsprung mit ca. 11.600 € deutlich positiv.
(Rechenbeispiel; keine Garantie. Ergebnisse hängen von Kapitalmarkt, Produkt und Verhalten ab.)
Woran Sie eine gute FLV erkennen
Fondsauswahl & Prozess: Breite, unabhängige Palette; klare Investmentprozesse; nachvollziehbare Rebalancing-Regeln.
Passung zum Risikoprofil: Strategien (z. B. Weltaktien + Anleihen) müssen zu Zeithorizont und Schwankungstoleranz passen.
Transparente Gesamtkosten: Versicherungsschicht, Fondsebene, Transaktions- und Switchkosten – alles offen ausweisen.
Flexibilität ohne Gebührenfalle: Zuzahlungen, Entnahmen, Beitragsanpassungen; sinnvolle Optionen statt Marketing-Gimmicks.
Disziplin statt Taktik: Seltenes Umschichten, klare Regeln – das schützt vor teuren Verhaltensfehlern.
Betreuung mit Mehrwert: Laufende Portfolio-Checks und saubere Dokumentation. Beratung, die die Strategie sichert, ist Teil der Rendite.
Fazit
Wer nur auf die Preisspalte schaut, übersieht das Wesentliche: Rendite entsteht aus einer passenden, diszipliniert durchgehaltenen Anlagestrategie – Kosten sind der Preis für deren Umsetzung. Bei langen Laufzeiten gewinnen häufig jene Verträge, die eine bessere Nettorendite ermöglichen, selbst wenn sie auf dem Papier teurer sind.
Sie möchten prüfen, welche FLV-Lösung zu Ihrer Risikoneigung, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Steuer-/Vorsorgesituation passt? Sprechen Sie mich an – ich erstelle eine transparente Analyse mit klarer Handlungsempfehlung.